Eigentümer der Containerschiffe meist Deutsche: Halten die Investitionen in Schiffsfonds an?

22. Februar 2007

Gerade habe ich im Spiegel einen interessanten Bericht über die zukünftige Entwicklung des Schiffsmarktes gelesen. Und das für mich Erstaunliche war, dass die meisten Eigentümer von Containerschiffen mit großem Abstand Deutsche sind. Dies kommt natürlich daher, dass in den letzten Jahren sehr viel Geld in Schiffsfonds geflossen ist, da diese als Steuersparmodell galten. Doch die extremen Gewinnmöglichkeiten von über 100%, wie sie in den 80er Jahren möglich waren, sind heute nicht mehr möglich. Seit 2005 können Verluste aus Steuersparfonds nur noch mit späteren Gewinnen derselben Einkunftsquelle verrechnet werden.
Doch trotzdem werben die Unternehmen, die solche Schiffsfonds auflegen, weiterhin mit hohen Renditemöglichkeiten - und in Deutschland sind diese Schiffsbeteiligungen nach wie vor beliebt. Mein Anlageberater hat mir auch gerade solche Fonds empfohlen. Da stellt sich natürlich die Frage, warum gerade Deutsche so sehr in Schiffsfonds investieren. Denn wenn die Steuersparmöglichkeiten weitgehend wegfallen, dann müsste sich eine derartige Investition ja auch für Investoren aus anderen Ländern rechnen.
Naja, also überzeugt hat er mich jedenfalls mit den Schiffsbeteiligungen noch nicht. Da werde ich wohl noch mal ein wenig genauer nachhaken müssen, um die wirklichen Vorzüge dieser Modelle zu verstehen.



3 Antworten auf “Eigentümer der Containerschiffe meist Deutsche: Halten die Investitionen in Schiffsfonds an?”

  1. Finanzmakler Uwe Michael Tschiscchka schreibt:

    Schiffsfonds sind, wenn man die wirklich guten wählt, eine der interessantesten der Kapitalanlagen überhaupt. Der Wegfall der Steuersparmodelle hat dem keinen Abbruch getan. Eine Investition in Schiffsbeteiligungen ist trotz der damit einhergehenden Risiken interessant, weil, vor allem bei den guten Schiffsfonds, auch gute Chancen auf gute Renditen bestehen. Was Schiffsfonds ganz besonders interessant macht sind allerdings nicht nur die damit einhergehenden möglichen guten Renditen. Für Anleger in Deutschland besteht die Möglichkeit bei den meisten Schiffsfonds von der Tonnagesteuer Gebrauch zu machen. Das heißt, dass man unabhängig von den erzielten Gewinnen oder Verlusten eine relativ geringe pauschale Steuer zahlt.

  2. Stefan Allen schreibt:

    Seit April 2007 kennen die Frachtraten für Seeschiffe nur noch eine Richtung: Abwärts.
    Der Container-Index ConTex sank um über 60 Prozent, der Massengüterindex BDI fiel sogar um mehr als 90 Prozent !
    Durch den Renditeboom der Vorjahre gibt es zudem enorme Schiffsmengen im Bau, die zukünftig den Markt zusätzlich belasten. Experten prognostizieren für 2009 eine Zunahme der Containerkapazität um weitere 13 Prozent.
    Es gibt nur Prognosen, die erst ab 2010 oder später mit einer Erholung der Schiffs-Charterpreise rechnen.
    Gegenwärtig ist daher eine Investition in Schiffsfonds daher finanzieller Wahnsinn.

    Statistisch sind kurioserweise Tropenwald-Investments am sichersten und rentabelsten:
    Der Tropenwaldindex NCREIF.erzielte in den letzten 20 Jahren 15,2 Prozent p.a Rendite,. bei minimalen Schwankungen. Siehe hierzu:
    http://www.ncreif.com/indices/timberland.phtml?type=total
    Ich empfehle daher jeden, 15 bis 20 Prozent seines Geldes langfristig in Tropenwald-Investments zu investieren. Nicht mehr, denn Risiken sollten immer verteilt werden:
    Dazu gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten:

    1) Tropenwaldfonds – hierzu gibt es mittlerweile Dutzende Anbieter. Ab 10.000 € plus 5% Agio. Eine Übersicht aus der WELT z.B. hier:
    http://www.bauminvest.de/fileadmin/Presse/WeltamSonntag_080727.pdf

    2) Mit niedrigeren Summen kann man bei Direktinvestments einsteigen. Im Sonderheft „Grünes Geld“ der Zeitschrift EURO wurden genannt:
    a. Ab 4.500 € bei www.miller-investment.de
    b. Ab 2600 € für 1000m2, www.WaldSparBuch.de
    c. BaumSparVertrag: Ab 30 € monatlich, www.BaumSparVertrag.de

  3. schiffsfonds interessent schreibt:

    Ja sicher ging es seit Mitte 2007 mit den Charterraten abwärts, es ging die Jahre davor ja auch stetig aufwärts. Doch gleich von finanziellen Wahnsinn zu sprechen, halte ich für etwas übertrieben. So gibt es neue Schiffsfonds, die über einen Chartervertrag für die nächsten 5 Jahre verfügen. Das würde zumindest schon mal eine kleine Planungssicherheit gewährleisten, da für die nächsten 5 Jahre feste Einnahmen vorhanden sind. Für alles was danach kommt, so sagen die Prognosen, dass sich ab dem Jahr 2010 der Markt für die Charterraten wieder normalisieren wird, also von Wahnsinn, in der Bedeutung von Geld verbrennen, kann keine Rede sein.

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